Best Practice HxMap 3D Editor

Der HxMap 3D Editor ist Bestandteil der 3D Produktionskette von M.O.S.S. Im Anschluss an den Automatischen Produktionslauf von Gebäuden bietet er vielfältige Möglichkeiten der Erfassung und Überarbeitung der Objekte. Im Folgenden finden Sie Tipps und Erfahrungen aus der Arbeit mit dem HxMap 3D Editor, die Ihnen bei der Arbeit mit dem HxMap 3D Editor helfen können. Vertiefende Informationen finden Sie jeweils in den Handbüchern.

Gefilterten Dächern eine Ebene zuweisen

Für die Bearbeitung werden häufig Gruppen von Objekten, z.B. einer bestimmten Dacherkennungsqualität, einer Ebene zugewiesen. Dies erfolgt beispielsweise nach dem Editieren, indem die Ebene einem Dach direkt über das Fenster Eigenschaften zugewiesen wird:

Genauso möglich ist es auch, dass Sie allen Einträgen einer gefilterten Objektliste eine bestimmte Ebene in einem Zuge zuweisen, z.B. allen Gebäuden mit der Dacherkennungsqualität 0. Gehen Sie dann wie folgt vor:

1. Erstellen Sie eine Objektliste mit den gefilterten Dächern
2. Markieren Sie alle Objekte in der Liste und selektieren Sie diese mit dem Button ‚Objekte auswählen‘
3. Für alle ausgewählten Dächer übernehmen Sie im Fenster Eigenschaften die neue Ebene

Ebenendarstellung steuern

Seit novaFACTORY 9.3.1 und HxMap 4.3 können Sie einzelne Ebenen ein- oder ausblenden um zum Beispiel Gebäude, die schon nachbearbeitet wurden, in der Ansicht auszublenden.

Die Liste der verwendeten Ebenen wird dynamisch erzeugt und im Ebenenfenster innerhalb des geladenen 3D-Models angezeigt, d.h. es werden immer nur die im Modell verwendeten Ebenen dargestellt. Durch Ausblenden einzelner Ebenen können Sie die Darstellung entsprechend steuern, um so zum Beispiel nur die oben auf Ebene 2 gelegten Dächer mit Dacherkennungsqualität 0 darzustellen:

 

Aufnahmefunktionen laden

Wenn Sie ein neues Dach erfassen wollen und die Möglichkeit, Objekte zu erfassen im RMT-Menü nicht auftaucht oder der Menüpunkt unter Bearbeiten ausgegraut ist, liegt das zumeist an fehlenden Aufnahmefunktionen.

Um diese zu Laden, rufen Sie im Menü Bearbeiten den Menüpunkt Define Preset… auf:

Damit wird das Fenster mit den Aufnahmefunktionen geladen. Ist dieses leer, werden die Default-Aufnahmefunktionen folgendermaßen wiederhergestellt:

Um nun die Standard-Aufnahmefunktionen zu laden, drücken Sie auf den Schalter Rückstellen. Damit werden die Default-Aufnahmefunktionen geladen:

Nach Bestätigung der Einstellungen mit OK können wieder alle in den Aufnahmefunktionen hinterlegten Dachformen erfasst werden.

Zugriff auf das Menü Einstellungen ermöglichen

Unter Datei > Einstellungen… können allgemeine Einstellungen des HxMap 3D Editors vorgenommen werden, z.B. die Belegung der Tastenkombinationen angepasst werden. Es kann vorkommen, dass dieser Aufruf ausgegraut und damit nicht anwählbar ist.

Ursache dafür sind fehlende Schreibrechte im HxMap-Unterverzeichnis ‚etc‘ der HxMap-Installation. Um den Zugriff zu ermöglichen, nehmen Sie die folgenden Einstellungen vor:

Kopieren Sie zunächst den Ordner <HxMap-Installation>\Workflow Manager\etc in ein Verzeichnis mit Schreibrechten.

Tragen Sie danach den neuen Pfad in der ini ein. Dafür die Variable etc_folder neu setzen:

[General]

(...)

; The location of the etc folder (from the HxMap installation folder). Default is: etc

etc_folder=c:/Users/tak.MCM/HxMap/etc

Nach einem Neustart des HxMap 3D Editors ist der Link zu den Einstellungen erreichbar.

Erzeugte Dächer fallen bei Freigabe auf Flachdach zurück

Das Regelwerk der 3D Produktion setzt die Grundrisstreue mit höchster Priorität als Zwangsbedingungen bei den Verschneidungsprozessen an. Um dies zu garantieren, sieht der Verschneidungsprozess vor, dass die Objekte, bei denen aus Grundriss und modelliertem Dach kein Gebäudeobjekt unter Einhaltung der Regel erzeugt werden kann, als Flachdach ausgespielt werden. So bleibt der Datenbestand als Ganzes konform zu den Modellierungsvorgaben.

Hintergrund

Um einfacher korrekte Dächer erzeugen zu können, werden die Grundrisse im Vorfeld – vor der eigentlichen Dacherkennung – aufgetrennt, um möglichst einfache Geometrien zu erhalten. Dies verbessert die Erkennung der Dachformen im automatischen Prozess, da z.B. Balkone oder Überdachungen getrennt betrachtet werden oder, wenn die abgetrennten Flächen einen bestimmten Flächenwert unterschreiten, unberücksichtigt bleiben können.

Bei der Freigabe werden diese fehlenden Teile wieder ergänzt, indem das Dach auf die fehlenden Bereiche ‚verlängert‘ wird. Das kann zu oben beschriebenem Verhalten führen, insbesondere, wenn die abgetrennten und gelöschten Bereiche sehr klein sind.

Beim Verschneiden werden gegebenenfalls auch überstehende Bereiche von Dächern entfernt (clipping). Daher gilt:

Beim Nachbearbeiten das Dach im Vergleich zum Grundriss lieber größer erfassen als zu klein!

WICHTIG: Seit HxMap 4.4 wurde das Verschneiden mit den Grundrissen bei der Freigabe deutlich verbessert. Bei Beachtung der folgenden fünf Tipps vermeiden Sie den Rückfall auf ein Flachdachobjekt im Rahmen der Verschneidung in den allermeisten Fällen.

Tipp 1: HxParams.conf anpassen

Seit novaFACTORY 9.3.1 gibt es in der HxParams.conf den Schalter SplitFootprint, mit dem gesteuert werden kann, ob und wie die Grundrisse geteilt werden. Mit dem Wert QualityDependent werden die Qualitäten der erzeugten Gebäude mit und ohne Splitten verglichen und das beste Ergebnis verwendet. Das hilft unter Umständen schon beim Splitten Fehler bei der Freigabe zu vermeiden. Wir empfehlen daher diesen Wert in der HxParams.conf entsprechend zu übernehmen:

SplitFootprint=QualityDependent

Tipp 2: Defaultwert für das Löschen kleinster Flächen beibehalten

Lassen Sie den Wert für das Löschen kleinster Flächen auf dem Defaultwert von 5 m²:

delete_parts_smaller_than = 5

Sind die gelöschten Flächen zu groß, können diese bei der Freigabe evtl. nicht mehr automatisch ergänzt werden. Auch zu kleine Flächen (unter 1 m²) können zu Problemen führen, da in diesem Fall winzige Splitterflächen entstehen können.

In beiden Fällen werden zur Wahrung der oben beschriebenen Zwangsbedingung bei der Freigabe Flachdächer erzeugt (s.u.).

Tipp 3: Neuer Parameter VertexDisplacementThreshold

Mit novaFACTORY 9.3.1.2 wird der neue Paramter VertexDisplacementThreshold in der HxMap.ini eingeführt:

VertexDisplacementThreshold = 0.03

Der Parameter legt den maximalen Abstand der Punkte einer ebenen Fläche zu ihrer Mittelebene fest, d.h. die maximal tolerierte Abweichung des Grundrisses zum Dach (Standard: 0,01 m).

Damit wird sichergestellt, dass minimale Abweichungen von Dach zu Grundriss nicht zu Fehlern beim Verschneiden führen.

Tipp 4: „nur Dach“-Modus aller Dächer deaktivieren und mit dem Gelände verschneiden

Auch Dächer, die aus der vorhergehenden Produktionslinie (Tridicon Editor) kommen und nicht mit dem Grundriss verschnitten wurden, können dazu führen, dass es zu Fehlern beim Verschneiden mit dem Grundriss kommt. Daher sollte vor dem Verschneiden mit dem Grundriss (s. auch Tipp 5) sichergestellt werden, dass sich alle Dächer nicht mehr im ’nur Dach‘-Modus befinden und mit dem Gelände verschnitten sind:

1. Markieren Sie alle Dächer, z.B. durch Drücken der Tastenkombination <STRG+A>.
2. Setzen Sie in den Eigenschaften den ⁠Haken bei ‚Nur Dach‘ für alle markierten Dächer, diese liegen jetzt ALLE im ‚Nur Dach‘-Modus vor
3. Als nächstes Entfernen Sie den Haken wieder, so dass jetzt sicher alle Dächer nicht mehr im ‚nur Dach‘-Modus befinden.
4. Klicken Sie mit der rechten Maustaste im 2D- oder 3D-Fenster und wählen Sie Verschneidung > Alle Objekte mit dem Gelände verschneiden aus.
5. Jetzt sind ALLE Gebäude sauber mit dem Gelände verschnitten.

Tipp 5: Auf Gebäude prüfen, die nicht korrekt verschnitten werden können

Prüfen Sie im HxMap 3D Editor, ob es Gebäude gibt, die nicht korrekt verschnitten werden können. Gehen Sie dazu wie folgt vor:

  1. Markieren Sie alle Dächer in der 2D-Ansicht, z.B. durch Drücken der Tastenkombination <STRG+A>.
  2. Verschneiden Sie die ausgewählten Gebäude mit dem Grundriss durch Drücken der Taste <Q>.
  3. Prüfen Sie im LOG-Fenster, ob Einträge mit dem Zusatz Intersection after flat roof conversion erscheinen:
23/06/06 08:11:32.951 DETHL51P0000aAu9: Intersection after flat roof conversion.
23/06/06 08:11:33.765 DETHL51P0000a0Bn: Intersection after flat roof conversion.
23/06/06 08:11:34.452 DETHL51P0000a0Ge: Intersection after flat roof conversion.
23/06/06 08:11:34.638 DETHL51P0000aAlF: Intersection after flat roof conversion.

Auf diesem Weg können Sie betroffene Gebäudeobjekte gezielt identifizieren und Korrekturen vornehmen.

Hinweis: Wenn bei Ihnen das Fenster mit den LOG-Informationen nicht angezeigt wird, können Sie es im Menüpunkt Ansicht aktivieren:

Neu seit HxMap 4.4 (novaFACTORY 9.3.2)

3D Ansicht nutzt das angegebene DGM in der Darstellung

In den Versionen vor HxMap 4.4 wurde für die Anzeige in der 3D-Ansicht ein fest vorgegebenes, weltweites Geländemodell verwendet. Seit der Freigabe von HxMap 4.4 als Teil von novaFACTORY 9.3.2 (Oktober 2023) wird das für die Produktion verwendete Geländemodell hinterlegt und erlaubt somit eine wesentlich genauere Darstellung der Lage der Gebäude auf dem Gelände.

HxMap 4.3: ungenaues Geländemodell, Gebäude schweben
HxMap 4.4: Verwendung des bei der Produktion bereitgestellten Geländemodells

Eingabe von absoluten Höhenwerten

Bisher konnten für die Höhenanpassung von First-, Trauf- und Bodenhöhe, sowie der Gebäudehöhe an sich, nur relative Werte angegeben bzw. korrigiert werden. Seit HxMap 4.4 ist hier auch die Angabe von absoluten Höhen möglich, so können z.B. aus der Punktwolke gemessene Werte direkt übernommen werden.

HxMap.ini verschieben

Das Anpassen von Parametern des HxMap 3D Editors im WorkflowManager (z.B. Angabe des Lizenzmanagers, definieren von WMS-Hintergrunddiensten) erfordert eine schreibende Berechtigung auf die HxMap.ini – dies ist nicht jedem Benutzer erlaubt. Die Konfiguration findet sich nach der Installation im Programmverzeichnis des WorkflowManagers.

Um die Anpassungen trotzdem vornehmen zu können, haben Sie die Möglichkeit, die HxMap.ini an einen Ort mit Schreibberechtigungen zu kopieren und diesen neue Ort dem Workflowmanager über die Umgebungsvariable HXMAP_INI bekannt zu machen:

Damit wird nicht mehr die HxMap.ini aus dem Programmeverzeichnis ausgewertet, sondern die der Umgebungsvariable hinterlegte Datei.